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1433. Nov. 25. Liegnitz.

Herzog Ludwig thut kund, dass er seiner Gemahlin Elisabeth, weil nach seinem Tode ihr Leibgedinge Liegnitz und Goldberg ihr nicht viel Renten einbringen würde, alle von ihrem Ehegelde erkauften Fleischbänke zu Liegnitz übertragen habe.

Wir Ludowig von gotes genaden herczog in Slesien czum Brige vnde zu Lignicz bekennen vnde tuen kunth vffuntlichen mit diesem briue allen deen, die een sehen adir horen lesin, wie wol wir vormals der hochgebornen furstynnen vnde vrawen frawen Elizabeth vnser liebin gemahel die lande vnde stete Lignicz vnde Goltberg mit allen vnde iclichen eren czugehorungen vnde hirschaften vor eyne benanthe summa geldis zu rechtem lipgeczewge haben lossen leren noch lawte vnde awszweysunge der briue von dem allirdurchlauchtigsten fursten vnde herren herren Sigmunden czu czeiten Romischem kunige iczvnd Romischem keysere zu allenczeiten merere des richs vnde zu Behemen etc kunige vnsers gnedigisten liebin herren dorobir vorlenet vnde gegebin, vnde wenne den wir in eyntretunge der obgenanthen lande vnde stete wenig vnvorkommerter renten vnde czugehorungen doran funden haben vnde zu sunderlicher enthaldunge nutcz vnde stewre von menige vnseren liebin getruen geystlich vnde wertlicher mit sampt vnser obgenanten liebin gemahel rechtem eegelde zu Legnicz alle vnde icliche vleyschbenke in vnser stat gerichte gelegen zu vns gancz vnde gar gekawft haben, also haben wir von sunderlicher liebe vnde vorphlichter true, die wir steticlichen an vnderloz zu der obgenanten vnser liebin gemahel tragen vnde leysten sollen, alz das billichin ist, vnde haben mit rate, wissen vnde willen vnser liebin getruen rathmanne der obgenanten stat Lignicz alle vnde icliche vnsere vleyschbenke zu Lignicz vorlegen vnde gegebin vnde gebin die der obgenanten hochgebornen furstynnen vnde vrawen frawen Elizabeth vnser liebin gemaheln zu allen den rechten, alz wir die selbis gehabit haben noch vnserm tode erblichen vnde eweclichen in vollermacht zuhaben, zubesitczen, zuvorgebin, zuvorsetczin, zuvorkewffin vnde domete zutuen vnde zulossen, wie ir das allirbeste gesein vnde zustaten komen mag von vns, vnseren erbin vnde nochkomen gancz vngehindirt. In craft diesis briues, an den wir zu rechtem bekentenisse vnser vnde vnserer rathmannen vnser stat Lignicz beyder sigile haben heyssen hangen, gegebin zu Legnicz am tage sandte Katherine noch Crists geborth vierczenhundert dornoch in dem dreivndreyssigsten jare. Dobey seind geweest der ersame vnde vnsere liebin getruen Johannes Bawde thrumprabest, Henrich von Gebelczk, Hannos Girdan, Gregor Teschener vnde Widewolt vnser schreiber, dem dieser briff befolen wart.

O. d. St. L. No. 343. Des Herzogs grosses Siegel an Schnüren von schwarzer und rother Seide; das Stadtsiegel,, auf der Rückseite mit einem kleinen Siegel in rothem Wachs, an Schnüren von rother Seide. Ein Duplicat dieser Urkunde mit einer Bestimmung über 100 Mark zu einem Seelgeräthe, (O. d. St. L. No. 344), dessen Schrift grösstentheils unleserlich geworden ist, trägt das herzogl. Siegel an Schnüren von rother Seide, das der Stadt fehlt. — Bitschens Privilegb. f. CCXXXVII.

Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866